Altes und neues Goldach
Goldach ist eine jener st. gallischen Gemeinden, die in den letzten zehn Jahren eine stürmische Entwicklung
erlebten. Ganze Straßenzüge und Quartiere wuchsen wie Pilze aus dem Boden und gaben der Gemeinde ein völlig
verändertes Gesicht. Während im alten Goldach sich die Häuser wie schutzsuchende Kücken um die schlichte große
Mauritiuskirche gruppieren und zusammen mit dem Dorfbach ein geschlossenes Bild ländlicher Anmut bieten, zeigt das neue Goldach mit seinen modernen Häuserblöcken oder komfortablen Einfamilienhäusern völlig andersartige Züge.
Die Menschen aber sind, ob in alten oder neuen Behausungen wohnend, völlig gleich geblieben. Alle mühen sich ab mit größeren oder kleineren Sorgen. Und immer wieder gibt es unter ihnen solche, denen das Jagen nach irdischem Besitz nicht letzte Lebenserfüllung ist. Diesen allen zeigt die Kirche einen Weg zu einem wirklich erfüllten Leben.
Es ist darum gut, daß in den neuen Quartieren Goldachs auch eine neue Kirche gebaut wurde. Die seinerzeitige Gabe der katholischen Kirchgemeinde an den Bau der evangelischen Kirche Goldach im Betrag von tausend Franken war ein schönes Zeichen christlich-brüderlicher Verbundenheit im Dorf. Beide Kirchen haben Platz nebeneinander und beide haben auch dem modernen Menschen eine alte und doch immer wieder aktuelle Botschaft auszurichten.
Photos oben: L. Stanek
Ein interessantes Flugbild von Goldach
Das Vogelschaubild der Gegend nördlich und südlich des Bahnhofes Goldach veranschaulicht das Ineinanderwachsen alter und neuer Dorfteile. Die noch freien Flecken im Bild werden in nächster Zeit fast alle verschwinden. Rechts von der neuen evangelischen Kirche ist ein Schulhaus projektiert. Weiter unten soll ein Kino erstellt werden. Auch für eine Großgarage in dieser Zone besteht ein Projekt. Und in den übrigen Zonen sind noch Reihen von neuen Wohnhäusern geplant.
Photo oben: H. Göldi
Buchtitel: Rorschacher Monatschronik 1956
Copyright: 1956 by E. Löpfe-Benz, Rorschach